Das Badefass vor dem Haus
10.5.2023, Christian Ulrich
Reportage
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Christian Ulrich
Seit einigen Wochen steht vor dem Haus der Familie Hartmann ein Hotpot, ein Badefass, das bis zu fünf Personen Platz bietet. Gebaut hat es Sohn Mirco; es ist seine Abschlussarbeit im Projektunterricht der dritten Sekundarschulklasse. «Für alles zusammen habe ich sicher zwölf Arbeitstage investiert, hauptsächlich in der zweiten Wintersportwoche», erklärt der stolze Erbauer.
Christian Ulrich
Zuerst ging es darum, für das Fass mit einem Leergewicht von 400 Kilogramm ein Fundament in Form einer Terrasse zu erstellen. «Ich musste Rasenerde ausheben und ein Loch machen. Hinein kamen zuerst anderthalb Tonnen grober Splitt, dann eine Folie gegen Unkraut und nachher etwa zwei Tonnen feiner Splitt. Den Splitt hat der Lastwagen gebracht. Ich habe damit den Schubkarren gefüllt, das Material zum Loch gefahren und hineingekippt. Vorgefertigte Betonplatten, in Reihe gelegt, decken das Ganze und darauf kam ein Holzrost, welcher den Hotpot trägt», erklärt Mirco.
Das Fass habe einen Durchmesser von 1.80 Metern, könnte zwei Kubikmeter Wasser fassen und sei in zwei bis drei Stunden auf die perfekte Temperatur von 40 Grad aufgeheizt, war weiter zu erfahren. Der Hotpot besitzt eine Innenheizung, das heisst, dass der Holzofen im Fass integriert ist. «Die geraden Fassdauben mussten zuerst etwas aufquellen, um das Behältnis vollständig dicht zu machen», sagt Mirco. «Ich habe einen Rasensprenger hineingestellt, etwa eine halbe Stunde laufen lassen, dann zwei Stunden abgestellt, dann wieder laufen lassen. So bekam ich den Pot in zwei Wochen dicht.»
Der Pot konnte als Rohbausatz bestellt werden. Der Zusammenbau erfolgte in Wallisellen in der Werkstatt von Mircos Vater. Deckel und Boden wurden aus lauter gleichlangen Latten zusammengesteckt und mit Hilfe kleiner Verbindungshölzer fest verschraubt. Anschliessend wurde mit dem Zirkel ein Kreis in entsprechender Grösse aufgezeichnet und dann konnten die beiden Teile ausgefräst werden. «Der Boden besteht aus einem Stück», erläutert Mirco, «aber der Deckel aus drei Teilen, sonst wäre er zu schwer geworden. Zwei Teile kann man abnehmen. Der Teil über dem Ofen ist fest montiert.»
Die Fassdauben aus Lärchenholz waren zwar abgelängt, aber die Herausforderung wartete im Zusammenfügen. Mirco: «Ich musste mit der Kehlmaschine die Längsseiten so bearbeiten, dass die Winkel bei den Nähten sich zu einem Kreis ergänzen, was nicht ganz einfach war. Schliesslich fertigte ich noch die Sitzbank an und baute sie ein, ebenso wie den gekauften Holzofen.»
Das fertige Badefass wurde sodann mit dem Gabelstapler auf einen Anhänger geladen und in Glattfelden mit Hilfe des Manitou (Teleskoplader) der Firma Werner Holzbau an Ort und Stelle gebracht. «Das war nicht ganz einfach und hat ein paar Schweisstropfen gekostet», berichtet Mirco. «Der Anhänger stand erhöht und mit dem Manitou musste das Fass übers Wiesenbord hinuntergehoben und abgesetzt werden.»
Zum Finish des Hotpots gehört natürlich die Treppe, die den Einstieg erleichtert. Mirco hat die Bausatztreppe modifiziert und oben mit Sperrholzplatten versehen. Damit das Badewasser stets sauber ist, baut er in die Treppe eine Sandfilteranlage ein. «Lackiert wird das Ganze aber nicht», erklärt er. «Das Lärchenholz wird mit der Zeit grau, was aber keinen Einfluss hat auf seine Qualität.» - Im Sommer startet Mirco seine Lehre als Schreiner. «Aber nicht im väterlichen Betrieb», stellt er klar.
Kommentare
Wydler Meier Andrea
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Klimaflüchtlinge
Es wundert mich, dass die SVP, sonst als Hardlinerin in Asyl- und Einwanderungsfragen, bei dieser Thematiik das sonst so beliebte Wahlkampfthema der drohnenden Überfremdung der Heimat nicht interessiert. Bekommen wir die globale Klimaproblematik nicht in den Griff, wollen neben all den Kriegs- und Wirtschaftsdlüchtlingen auch noch die Klimafküchhtlinge in unser Land einwandern. Die Strom- und Energieversorgung haben wir, immerhin was die Erneuerbaren Resourcen (Wasser, Sonne, Wind) betrifft im eigen Land und auch im Griff. Flüchtlingsströme und Erdölpreise können wir aus der kleinen Schweiz weitaus weniger steuern und beeinflussen. Wer gegen die zunehmende Überfremdung ist, stimmt JA zum Klimagesetz am 18.6.23
Marlis Rohrer
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Storchenbaby
Warum soll man auf die Leiter steigen (das Nest stören) und das tote Baby entfernen? Lasst doch der Natur ihren natürlichen Lauf. Die Eltern machen das schon selber, haben das frühere Jahr auch getan! Primatenmamies tragen ihre toten Babies oft tagelang mit. Ich denke und hoffe doch, dass die Verantwortlichen auch meiner Meinung sind ❣️🙏🏻🙏🏻🙏🏻 danke
Marlis Rohrer, Zweidlen- Dorf
Sylvia Bernini
2639
Jungstorch
Ich verfolge das Leben der Störche täglich. Es ist eine Freude zu sehen wie der Jungstorch fast täglich grösser wird. Hat man ihm eigentlich schon einen Namen gegeben?
Bernini Sylvia
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Rehkitzortung
Super Einsatz danke. Es wäre so toll, wenn alle Bauern diese Möglichkeit nützen würden. Denn so könnte viel Tierleid vermieden werden. Wer einmal ein Kitz (oder auch eine Katze) mit wegrasierten Beinen gesehen hat weiss wovon man spricht. Wir müssen unserer Natur Sorge tragen.
Falk Lademann
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Immer Mehr von Weniger
Im Prinzip ist es schade, wenn man anhand eines Artikels am Ende nicht klar weiss, welche Ziele die Gemeinde verfolgt und was dem Ideenreichtum der Redaktion entspringt. Der Anmerkung der Redaktion merke ich technisch an: man Beschleunigt nicht die ganze Fahrt permanent. Einer zusätzlichen Beschleunigung von 30 auf 50 von 2 Sekunden steht eine Fahrt auf der Strasse von wesentlich längerer Dauer entgegen. Und so verschiebt sich alles wieder.
Inhaltlich bleibt anzumerken, dass nur der Verzicht auf Explosionen fossiler Brennstoffe sowohl Lärm als auch Abgas zu reduzieren vermag. Leider sieht man hier weiterhin im Gemeinderat keinerlei Bewegung ausser einer aktiven Blockade, in Form eines faktischen Solarverbot in der Kernzone (niemand rüstet ein Dach ohne Notwendigkeit um) bei gleichzeitiger Passivität während der Neugestaltung der Preise für Elektrizität.
Iris Willi
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Super gemacht
Bravo, Jürg, Rachel, Patrick und Selina, alle vier waren präsent, um die Rehkitze zu retten. Leider halten es nicht alle Bauern für nötig, den kostenlosen Drohnenflug in Anspruch zu nehmen - schade! Dennoch konnte Jürg eine Wiese abfliegen, ohne dass der Bauer ihm Bescheid gab, und hat prompt zwei Rehkitze entdeckt. Er behielt das Mähen des Bauern im Blick und hätte, falls es gefährlich geworden wäre, den Bauern zur Rede gestellt.