«Einfaches Wohnen» (Flüchtlings-Unterkunft)
Gemeindeversammlung 22. August 2023
29.7.2023, Tommy Hafner, Vize Präsident
Parteimitteilung
2800

Tommy Hafner, Vize Präsident
Tommy Hafner, Vize Präsident
Was bisher geschah: Am 15. Mai 2022 wurde das Projekt mit Kosten von 4'125’400 Franken vorgestellt. Nebst einer zeitbegrenzten Unterkunft für Asylsuchende sollte dieses Gebäude auch für Mitbewohner in Not zur Verfügung stehen – so jedenfalls wurde es damals präsentiert. Am 22. Dezember 2022 publizierte der Gemeinderat, dass das Projekt – bedingt durch die allgemeine Marktentwicklung – nun 1,14 Millionen Franken oder rund 28% teurer zu stehen kommt. Diese Kostensteigerung wollte der Gemeinderat als «gebundene Ausgaben» abhandeln. Unsere aufmerksame RPK hinterlegte daraufhin beim Bezirksrat Bülach eine Stimmrechtsbeschwerde, welche dieser gutgeheissen hat. Der Gemeinderat akzeptierte diesen Beschluss nicht und zog es an die nächste Instanz, das Verwaltungsgericht, weiter. Dieses wiederum gab den Rekurrenten im Ergebnis Recht und verlangte vom Gemeinderat, dass über das Gesamtprojekt mit den neuen Kosten erneut abgestimmt werden muss.
Im Frühjahr 2023 hat der Kanton beschlossen, die Flüchtlingsquote für die Gemeinden von 0.9 auf 1.3% zu erhöhen. Dies bedeutet für Glattfelden – bei rund 5'000 Einwohnern – dass nun nicht mehr 45, sondern rund 65 Flüchtlinge aufgenommen werden müssen.
Das Projekt vom Mai 2022 sieht aber lediglich Platz für rund 47 Personen vor und ist somit – vor dem ersten Spatenstich – um gut 50% zu klein. Nebst dieser Tatsache erfüllt es den zweiten ursprünglichen Zweck – kurzfristige Unterkunft für notleidende Mitbürger – bei Weitem nicht mehr.
Die SVP setzte sich schon im Mai 2022 für einen modularen Bau mit einer Containersiedlung ein, wie sie schon damals vielerorts verwendet wurde – leider ohne Erfolg. Es gab und gibt immer noch Stimmen im Dorf, welche die in vielen anderen Gemeinden und Kantonen verwendeten Container als menschenunwürdig und unzumutbar einstufen. Da frage ich mich: Wieso mutete man dies dann den Schwerstarbeitern der Neat-Baustellen über Jahre zu? Eine Flüchtlingsunterkunft soll eine temporäre Lösung zur Unterbringung sein, mit dem Ziel, das Platzangebot den aktuellen Vorgaben und Gegebenheiten anzupassen. Dies ist nur mit kostengünstigeren Cotainermodulen möglich.
Geschätzte Stimmbürger und Steuerzahler, überlegen Sie sich sehr gut, ob Sie am 22. August der nicht mehr zweckerfüllenden, sinnlosen Fehlinvestition «Einfaches Wohnen» für 5,27 Millionen Franken zustimmen wollen oder den Gemeinderat damit beauftragen, ein zahlbares, modulares und geeignetes Projekt auszuarbeiten.
Kommentare
Christian Ulrich
2896
So geht's nicht!
Die Aussagen von Löwenwirth Palmeri und Gemeindepräsident Dindo sind so widersprüchlich, dass es ganz dringend einer Klärung bedarf! Der Gemeinderat muss sich so bald wie möglich Aug in Auge den offenen Fragen von uns Glattfeldern und Glattfelderinnen stellen. Tut er das nicht, verliert er sein Gesicht. Und angesichts anderer anstehender Probleme kann er sich das schlicht nicht leisten!
Attila Radasits
2888
Korrekt ad absurdum
Seldwyla
Charlotte Kym
2884
Löwen
Ich kann es nicht glauben, dass die Gemeinde nicht gewillt ist, notwendige Reparaturen durchzuführen, und wenn sich der Wirt über die Medien beschwert, wird ihm gekündigt. Ich esse oft im Löwen, und der Wirt macht einen guten Job mit seiner italienischen Küche und ist weit bekannt. Ich schäme mich für die Gemeinde.
Pascal Ferrazzini
2884
Auf den Punkt
Hoi Susanna
Du bringst es absolut genau auf den Punkt. Weil der Gemeinderat schlicht keine konstruktive Lösung suchen will, schliesst nun "unser" geliebtes Il Duetto... und eigentlich geht das so nicht. Die sind nicht gewählt worden, um über die Köpfe der Bevölkerung hinweg Entscheidungen zu treffen, die sich derart falsch anfühlen!
Wertschätzung, Kooperation und Interesse sind allerdings nicht gerade die passendsten Attribute zu unserem Gemeinderat. Wohl eher Schnellschuss wie es einem gerade passt - Kritik aussitzen - weiter wursteln.
Liebe Grüsse Pascal
Christian Wüst
2883
Verstehe ich nicht
Naja, irgendwie gebe ich Herrn Weiss absolut recht. Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, wieso ein Selbständiger Unternehmer nicht auch mal eine Rolle und weisse Farbe in die Hand nehmen kann.
Ich war selbst über 10 Jahre mit einer Bar selbständig, natürlich ausserhalb Glattfelden. Ich musste immer alles selbst organisieren. Man kann ja auch das Gespräch suchen und eine Rechnung bei der Gemeinde einreichen, natürlich nach Vorabklärung. Mich würde so ein Zustand dermassen mögen, dass ich das schon längst behoben lassen hätte.
Gegenseitige Schuldzuweisung und Forderungen nützen meist nie etwas im Leben. Die Pinas werde ich zwar vermissen, jedoch wurde auch laufend das Konzept geändert, dass ich nicht mehr wusste, was eigentlich galt. Im gleichen Monat Pizza und Salat abholen ging einmal. Beim Zweiten Mal gab es keinen Salat mehr, ohne dass es irgendwie laut in der Küche wurde (à la Mamma Mia usw.) Ich persönlich freue mich auf die neuen Pächter und frage mich zugleich, ob unsere gewählten Personen noch mehr Gewerbe aus Glattfelden raushaben möchten. Zuerst die Badibeiz und jetzt das.
Daniel Martinelli
2883
Konkordanz oder doch Filz?
Die Frage, wie es dazu kommen kann, erübrigt sich. Falsch verstandene Konkordanz wird schnell zu Vetternwirtschaft und Filz. Wenn mir sogar eine Vertreterin der SP Fraktion (Michèle Dünki-Bättig) schreibt, ich müsse Verständnis für die Situation zeigen und hätte nur einen einseitigen Einblick in die Problematik, dann kriege ich schon etwas Bluthochdruck. Zumal letzteres überhaupt nicht der Fall ist. Ich verfolge diese Odyssee bereits seit Vincenzo die Pacht vom Löwen begonnen hat. Es ist wirklich ein jämmerliches Trauerspiel was die Gemeinde Glattfelden da in den vergangenen Jahren veranstaltet. Es ist für mich offensichtlich, dass die aktuellen Akteure im Gemeinderat, nicht gut für die Allgemeinheit in unserem Dorf agieren. Wollte der Gemeinderat mit seiner Empfehlung vor ein paar Jahren noch das Schulhaus Zweidlen opfern um Kies abzubauen (wurde an der Gemeindeversammlung mit grosser Mehrheit abgeschmettert), muss nun der beste Koch unserer Region unter der Inkompetenz leiden. Man muss sich wirklich fragen, ob der Gemeinderat im Interesse der Bevölkerung, oder im Interesse des Kapital handelt.