Endlich wieder freie Sicht nach draussen
In Zweidlen wurden 1.85 Meter hohe Sichtschutzwände abgebaut
1.9.2023,
Reportage
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Knapp ein Jahr lang sorgten in Zweidlen Station 1.85 Meter hohe Sichtschutzwände für ein beengendes Gefühl. Nun hat sich das Problem nicht zuletzt wegen der Medienberichterstattung gelöst.
Fritz Thorwart und Sabrina Indelicato sind überglücklich. Nach einem Jahr Tristesse mit Sichtschutzwänden in Höhe von 1.85 Meter, welche ihnen Licht auf Terrasse und im Innern wegnahmen, haben sie endlich wieder das Gefühl von Freiheit. «Nun kann ich wieder atmen. Ein grosser Brocken ist mir vom Herzen gefallen», sagt Sabrina Indelicato. Nachbar Fritz Thorwart freut sich vor allem, dass er wieder Leute sehen kann und mit Nachbarn Kontakt hat. «Nun kann ich über den Tisch den Nachbarn zurufen und muss nicht mehr wegen der Palisaden zur anderen Haustür gehen und klingeln.»
Auf den heutigen Tag haben etliche Mieter sehnlichst gewartet. Die Mitarbeiter der zuständigen Gartenbaufirma wurden durch die Verit Immobilien beauftragt, die Sichtschutzwände entweder vollständig zu demontieren oder um 50 Zentimeter zu kürzen. Das Fundament wird belassen. Die Sichtschutzwände sollen gemäss Schreiben der Verwaltung gelagert und bei Bedarf wieder angebracht werden.
Die beiden Nachbarn Fritz Thorwart und Sabrina Indelicato setzen sich auf einen Schwatz gemeinsam auf die Terrasse. Immer wieder schauen Nachbarn vorbei. «Ach, ihr seid in die Freiheit entlassen worden und nicht mehr im Knast?», scherzt eine Anwohnerin. Wenige Minuten später kommen einige Velofahrer vorbei. «Oh, jetzt seid ihr nicht mehr eingesperrt», lautet deren Kommentar. Thorwart und Indelicato freuen sich über die Anteilnahme. «Das Ganze hat mich aber viel Nerven und auch viele Tränen gekostet», gesteht Sabrina Indelicato, welche seit sechs Jahren als Erstmieterin in der Siedlung lebt und sich dort immer wohlfühlte. Bis zur Sache mit den Sichtschutzwänden.
Ein glücklicher Fritz Thorwart hat nun wieder freie Sicht nach draussen (Ruth Hafner Dackerman)
Kommentare
Christian Ulrich
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So geht's nicht!
Die Aussagen von Löwenwirth Palmeri und Gemeindepräsident Dindo sind so widersprüchlich, dass es ganz dringend einer Klärung bedarf! Der Gemeinderat muss sich so bald wie möglich Aug in Auge den offenen Fragen von uns Glattfeldern und Glattfelderinnen stellen. Tut er das nicht, verliert er sein Gesicht. Und angesichts anderer anstehender Probleme kann er sich das schlicht nicht leisten!
Attila Radasits
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Korrekt ad absurdum
Seldwyla
Charlotte Kym
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Löwen
Ich kann es nicht glauben, dass die Gemeinde nicht gewillt ist, notwendige Reparaturen durchzuführen, und wenn sich der Wirt über die Medien beschwert, wird ihm gekündigt. Ich esse oft im Löwen, und der Wirt macht einen guten Job mit seiner italienischen Küche und ist weit bekannt. Ich schäme mich für die Gemeinde.
Pascal Ferrazzini
2884
Auf den Punkt
Hoi Susanna
Du bringst es absolut genau auf den Punkt. Weil der Gemeinderat schlicht keine konstruktive Lösung suchen will, schliesst nun "unser" geliebtes Il Duetto... und eigentlich geht das so nicht. Die sind nicht gewählt worden, um über die Köpfe der Bevölkerung hinweg Entscheidungen zu treffen, die sich derart falsch anfühlen!
Wertschätzung, Kooperation und Interesse sind allerdings nicht gerade die passendsten Attribute zu unserem Gemeinderat. Wohl eher Schnellschuss wie es einem gerade passt - Kritik aussitzen - weiter wursteln.
Liebe Grüsse Pascal
Christian Wüst
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Verstehe ich nicht
Naja, irgendwie gebe ich Herrn Weiss absolut recht. Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, wieso ein Selbständiger Unternehmer nicht auch mal eine Rolle und weisse Farbe in die Hand nehmen kann.
Ich war selbst über 10 Jahre mit einer Bar selbständig, natürlich ausserhalb Glattfelden. Ich musste immer alles selbst organisieren. Man kann ja auch das Gespräch suchen und eine Rechnung bei der Gemeinde einreichen, natürlich nach Vorabklärung. Mich würde so ein Zustand dermassen mögen, dass ich das schon längst behoben lassen hätte.
Gegenseitige Schuldzuweisung und Forderungen nützen meist nie etwas im Leben. Die Pinas werde ich zwar vermissen, jedoch wurde auch laufend das Konzept geändert, dass ich nicht mehr wusste, was eigentlich galt. Im gleichen Monat Pizza und Salat abholen ging einmal. Beim Zweiten Mal gab es keinen Salat mehr, ohne dass es irgendwie laut in der Küche wurde (à la Mamma Mia usw.) Ich persönlich freue mich auf die neuen Pächter und frage mich zugleich, ob unsere gewählten Personen noch mehr Gewerbe aus Glattfelden raushaben möchten. Zuerst die Badibeiz und jetzt das.
Daniel Martinelli
2883
Konkordanz oder doch Filz?
Die Frage, wie es dazu kommen kann, erübrigt sich. Falsch verstandene Konkordanz wird schnell zu Vetternwirtschaft und Filz. Wenn mir sogar eine Vertreterin der SP Fraktion (Michèle Dünki-Bättig) schreibt, ich müsse Verständnis für die Situation zeigen und hätte nur einen einseitigen Einblick in die Problematik, dann kriege ich schon etwas Bluthochdruck. Zumal letzteres überhaupt nicht der Fall ist. Ich verfolge diese Odyssee bereits seit Vincenzo die Pacht vom Löwen begonnen hat. Es ist wirklich ein jämmerliches Trauerspiel was die Gemeinde Glattfelden da in den vergangenen Jahren veranstaltet. Es ist für mich offensichtlich, dass die aktuellen Akteure im Gemeinderat, nicht gut für die Allgemeinheit in unserem Dorf agieren. Wollte der Gemeinderat mit seiner Empfehlung vor ein paar Jahren noch das Schulhaus Zweidlen opfern um Kies abzubauen (wurde an der Gemeindeversammlung mit grosser Mehrheit abgeschmettert), muss nun der beste Koch unserer Region unter der Inkompetenz leiden. Man muss sich wirklich fragen, ob der Gemeinderat im Interesse der Bevölkerung, oder im Interesse des Kapital handelt.