Il Duetto- Trauerspiel in Endlosschleife
Leserbrief
14.9.2023, Micha Weiss
Leserbrief
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Micha Weiss
Micha Weiss
Glattfelden will attraktiv sein für Gewerbe und dann dies? - Und vor allem: schon wieder?
Welcher Pächter oder Ladenbesitzer hat in den letzten 10 Jahren bei uns sein Geschäft stressfrei führen können, speziell in der Gastronomie?
Es zeichnet sich ein klares Muster ab, dass Bürokratie oder mangelnde Unterstützung immer zum gleichen Ergebnis führen. Frust und Streit.
Im Löwen sind die Schäden seit x Jahren bekannt. Schäden, die laut Behörden schon länger eine Schliessung aus hygienischen Gründen zur Folge haben müssten.
Im Interview kündigt Marco Dindo Mängelbehebung im Löwen an. Der Präsident nennt finanzielle Gründe, dass erst jetzt reagiert würde. Für andere Projekte hingegen scheint Geld da zu sein.
Gleichzeitig spricht er von zerrüttetem Vertrauen, aufgrund dessen dem Pächter gekündigt werden müsse. Das hatten wir doch schon mehrfach.
Es braucht eine Mehrheit im Gemeinderat, um über Projekte zu entscheiden, wie z. B. Unterstützung im Löwen. Es braucht die gleiche Mehrheit, um eine Kündigung auszusprechen. Wie kann es sein, dass zu diesen Themen also mindestens vier Gemeinderät/innen Reparaturen seit Jahren ablehnen.
Und mindestens vier zustimmen, einen gut arbeitenden Pächter an die Luft zu setzen, nur weil er die jahrelangen Missstände behoben sehen möchte.
Man beachte: Der Gemeinderat ist von uns gewählt. Sollte in unserem Interesse handeln... Tut er das?
Der Punkt ist: Niemand darf sich beschweren, der mit seiner Stimme die politische Vertretung unserer Interessen gewählt hat.
Und wer nicht gewählt hat, darf sich erst recht nicht beschweren...
Kommentare
Christian Ulrich
2896
So geht's nicht!
Die Aussagen von Löwenwirth Palmeri und Gemeindepräsident Dindo sind so widersprüchlich, dass es ganz dringend einer Klärung bedarf! Der Gemeinderat muss sich so bald wie möglich Aug in Auge den offenen Fragen von uns Glattfeldern und Glattfelderinnen stellen. Tut er das nicht, verliert er sein Gesicht. Und angesichts anderer anstehender Probleme kann er sich das schlicht nicht leisten!
Attila Radasits
2888
Korrekt ad absurdum
Seldwyla
Charlotte Kym
2884
Löwen
Ich kann es nicht glauben, dass die Gemeinde nicht gewillt ist, notwendige Reparaturen durchzuführen, und wenn sich der Wirt über die Medien beschwert, wird ihm gekündigt. Ich esse oft im Löwen, und der Wirt macht einen guten Job mit seiner italienischen Küche und ist weit bekannt. Ich schäme mich für die Gemeinde.
Pascal Ferrazzini
2884
Auf den Punkt
Hoi Susanna
Du bringst es absolut genau auf den Punkt. Weil der Gemeinderat schlicht keine konstruktive Lösung suchen will, schliesst nun "unser" geliebtes Il Duetto... und eigentlich geht das so nicht. Die sind nicht gewählt worden, um über die Köpfe der Bevölkerung hinweg Entscheidungen zu treffen, die sich derart falsch anfühlen!
Wertschätzung, Kooperation und Interesse sind allerdings nicht gerade die passendsten Attribute zu unserem Gemeinderat. Wohl eher Schnellschuss wie es einem gerade passt - Kritik aussitzen - weiter wursteln.
Liebe Grüsse Pascal
Christian Wüst
2883
Verstehe ich nicht
Naja, irgendwie gebe ich Herrn Weiss absolut recht. Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, wieso ein Selbständiger Unternehmer nicht auch mal eine Rolle und weisse Farbe in die Hand nehmen kann.
Ich war selbst über 10 Jahre mit einer Bar selbständig, natürlich ausserhalb Glattfelden. Ich musste immer alles selbst organisieren. Man kann ja auch das Gespräch suchen und eine Rechnung bei der Gemeinde einreichen, natürlich nach Vorabklärung. Mich würde so ein Zustand dermassen mögen, dass ich das schon längst behoben lassen hätte.
Gegenseitige Schuldzuweisung und Forderungen nützen meist nie etwas im Leben. Die Pinas werde ich zwar vermissen, jedoch wurde auch laufend das Konzept geändert, dass ich nicht mehr wusste, was eigentlich galt. Im gleichen Monat Pizza und Salat abholen ging einmal. Beim Zweiten Mal gab es keinen Salat mehr, ohne dass es irgendwie laut in der Küche wurde (à la Mamma Mia usw.) Ich persönlich freue mich auf die neuen Pächter und frage mich zugleich, ob unsere gewählten Personen noch mehr Gewerbe aus Glattfelden raushaben möchten. Zuerst die Badibeiz und jetzt das.
Daniel Martinelli
2883
Konkordanz oder doch Filz?
Die Frage, wie es dazu kommen kann, erübrigt sich. Falsch verstandene Konkordanz wird schnell zu Vetternwirtschaft und Filz. Wenn mir sogar eine Vertreterin der SP Fraktion (Michèle Dünki-Bättig) schreibt, ich müsse Verständnis für die Situation zeigen und hätte nur einen einseitigen Einblick in die Problematik, dann kriege ich schon etwas Bluthochdruck. Zumal letzteres überhaupt nicht der Fall ist. Ich verfolge diese Odyssee bereits seit Vincenzo die Pacht vom Löwen begonnen hat. Es ist wirklich ein jämmerliches Trauerspiel was die Gemeinde Glattfelden da in den vergangenen Jahren veranstaltet. Es ist für mich offensichtlich, dass die aktuellen Akteure im Gemeinderat, nicht gut für die Allgemeinheit in unserem Dorf agieren. Wollte der Gemeinderat mit seiner Empfehlung vor ein paar Jahren noch das Schulhaus Zweidlen opfern um Kies abzubauen (wurde an der Gemeindeversammlung mit grosser Mehrheit abgeschmettert), muss nun der beste Koch unserer Region unter der Inkompetenz leiden. Man muss sich wirklich fragen, ob der Gemeinderat im Interesse der Bevölkerung, oder im Interesse des Kapital handelt.